Bauindustrie 2025: Neuer politischer Kurs gefordert

Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. hat anlässlich des Tags der Bauindustrie am 21. Mai 2025 in Berlin zentrale Forderungen an die neue Bundesregierung formuliert. Präsident Peter Hübner machte deutlich: Deutschland müsse ins Machen kommen. Zwar enthalte der Koalitionsvertrag vielversprechende Ansätze und mit dem angekündigten Sondervermögen sowie zwei zuständigen Ministerien sei der politische Rahmen geschaffen, doch entscheidend seien jetzt sichtbare Fortschritte auf der Baustelle.

Baukonjunktur bleibt angespannt

Die Bauwirtschaft erwartet, dass die neue Regierung zügig ins Handeln kommt. Die wirtschaftliche Lage bleibt allerdings angespannt: Die Umsatzprognose für das Bauhauptgewerbe liegt weiterhin bei minus ein Prozent. Ursache sind unter anderem die vorläufige Haushaltsführung auf Bundesebene, durch die seit Monaten keine neuen Projekte im Bundesfernstraßenbau ausgeschrieben wurden.

Auch im Wohnungsbau zeichnet sich bislang nur eine zögerliche Erholung ab. Eine aktuelle Umfrage unter Bauunternehmen bestätigt diese Einschätzung: Über 30 Prozent der Betriebe rechnen 2025 mit einem Umsatzrückgang. Gleichzeitig halten rund 60 Prozent an ihrem Personal fest – ein Zeichen für Stabilität und Verantwortung in schwierigen Zeiten.

IW-Studie nennt zentrale Hebel für Bau-Turbo

Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft identifiziert zentrale Hebel, um die Produktivität in der Bauwirtschaft spürbar zu steigern. Besonders hervorgehoben wird die Zusammenführung von Planung und Ausführung, um Schnittstellenprobleme zu vermeiden. Durch den Einsatz von Generalunternehmermodellen und digitalen Werkzeugen lassen sich Abläufe effizienter gestalten.

Die Studie empfiehlt zudem, starren Normen durch zielorientierte Anforderungen zu ersetzen, um mehr Spielraum für Innovation und wirtschaftliches Bauen zu schaffen. Entscheidend sei außerdem eine enge Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Politik und Wirtschaft, um gemeinsame Ziele effizient umzusetzen. Der anhaltende Fachkräftemangel könne nur durch kontinuierliche Weiterbildung bewältigt werden.

Jetzt braucht es mutige Entscheidungen

Aus Sicht des Verbandes braucht es nun politische Entscheidungen mit Mut und Tempo. In den ersten 100 Tagen der neuen Regierung müssen konkrete Fortschritte sichtbar werden, damit das angekündigte Sondervermögen und der politische Wille zur Modernisierung nicht wirkungslos bleiben.